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Hochflexibles Denisort-System sortiert auch DIN A3-Fotokalender
CEWE setzt schon seit einigen Jahren auf die Technologie des Schweizer Material Handling Spezialisten Ferag; denn Oldenburg ist bereits der dritte Standort des Fotodienstleisters, an dem ein Denisort-System an entscheidender Stelle zur Order Fulfillment-Optimierung beiträgt. Wie die Sortierlinien, die Ferag in Germering bei München und in Mönchengladbach implementiert hat, musste die neue Anlage für Oldenburg spätestens im Monat Oktober in Betrieb gehen. Und zwar aus einem einfachen Grund: Um den Ansturm an Bestellungen in der Vorweihnachtszeit bewältigen zu können, läuft die Produktion ab Oktober in allen Werken des Fotodienstleisters traditionell auf Hochtouren. Laut CEWE gehören Fotobücher und Fotokalender zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken überhaupt. Das heißt: Die im Herbst 2019 innerhalb von nur einem Monat installierte Anlage musste gleich nach ihrer Inbetriebnahme ihre hohe Zuverlässigkeit unter Beweis stellen. Im vierten Jahresquartal arbeitet die Stammbelegschaft, verstärkt durch zusätzliche Saisonkräfte, in aller Regel im Drei- oder sogar Vierschichtbetrieb. Das gleiche gilt für die Maschinen, die an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr voll verfügbar sein müssen und nicht ausfallen dürfen. Für die Denisort-Anlage bedeutete das: Sie musste von Anfang an das Sortiermaximum von bis zu 2.100 verpackten Einheiten pro Stunde leisten, unabhängig davon, ob es sich um ein Mini-Fotobuch, ein Foto auf einer Handy-Hülle, ein Alu-Dibond oder die großen DIN A3-Fotokalender handelte, die CEWE ausschließlich an seinem Hauptsitz in Oldenburg herstellt.
Platzsparende Sortieranlage in Bestandsimmobilie
CEWE sah in Oldenburg keinerlei Möglichkeit, das Werksgelände zu erweitern. Deshalb musste die neue automatische Sortierlinie in einer bestehenden Halle auf möglichst geringer Fläche untergebracht werden. Wer das Gebäude betritt, sieht sofort, dass dies rundum gelungen ist. So benötigt die komplette Sortierlinie trotz der 22 Sortierziele, wo die CEWE-Päckchen kontrolliert und produktschonend in einen Kunststoffbehälter gleiten, lediglich eine Fläche von rund 60m2. Ihre Kettenlänge beträgt nur 38 Meter. Um Platz zu sparen, nutzt die Anlage die 3D-Fähigkeit des Systems konsequent aus; der Rücklauf der insgesamt 54 Sortierschalen verläuft über Kopf in drei bis vier Meter Höhe. Damit dies reibungslos funktioniert und die Schale gleichsam auf den Kopf gedreht werden kann, muss sie spätestens am letzten Abwurfpunkt leer sein. Eine nochmalige „Karussellfahrt“ der bis zu vier Kilogramm schweren Warenpäckchen schließt dieses Konstruktionsprinzip aus. Dementsprechend arbeitet die Anlage wie ein Linearsorter. Einzige Voraussetzung dafür: Die Linie darf nicht zugleich als Pufferspeicher fungieren, bei dem ein Artikel so lange auf die Reise geschickt wird, bis der Abwurf freigegeben ist.
Wendel sorgt für automatische Verbindung zum Verladeterminal
Das Layout-Konzept im Stil eines überdimensionalen Denisort-Schaufelrades hat sich bei CEWE bestens bewährt. Es findet sich in ähnlicher Weise in Germering und in Mönchengladbach wieder. Im Unterschied zu den beiden Anlagen dort besitzt die Oldenburger Denisort-Linie jedoch eine Besonderheit, die ihre Effizienz zusätzlich erhöht: das erste Sortierziel ist nach der Rutsche über eine Wendel mit einer automatischen Versandbrücke verbunden. Diese führt direkt zum Verladetor, an dem die Lkw des von CEWE bevorzugten KEP-Dienstleisters DHL andocken. Über die Wendel schraubt sich die zu versendende Ware bis auf drei Meter Höhe hinauf, um dann über einen Gurtförderer und ein Teleskopband direkt zum Verladepunkt zu gelangen.
Schalen mit maximaler Größe für DIN A3-Formate
Mit einer Länge von 75 und einer Breite von 55 Zentimentern bieten die Schalen der Oldenburger Sortierlinie das Maximum an Schalengröße, das Ferag bislang bei einer Denisort-Anlage technisch umgesetzt hat. Damit erfüllten die Schweizer Ingenieure einen zentralen Wunsch des Kunden. Hintergrund für diese Anforderung: CEWE hat an seinem Hauptstandort die Herstellung besonders großformatiger Produkte wie der DIN A3-Wandkalender konzentriert. Deshalb müssen die Schalen in Oldenburg in der Lage sein, Versandpakete mit Dimensionen von bis zu 68 mal 48,5 mal 34 Zentimetern aufzunehmen. Zudem hat Ferag die Schalen nach allen vier Seiten besonders stark versteift, damit diese noch mehr Stabilität aufweisen. Wie in Germering und zum Teil auch in Mönchengladbach erfolgt die Bestückung der Schalen manuell. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, ist die Kettengeschwindigkeit der Anlage auf 0,4 Meter pro Sekunde gedrosselt. Der Barcode der von einer CEWE Mitarbeiterin oder einem CEWE Mitarbeiter in die Schalen gelegten Päckchen wird unmittelbar nach der Bestückung gescannt. Auf diese Weise lässt sich das Förder- und Sortiergut permanent digital nachverfolgen; denn die Denisort-Anlage ist über ein Ethernet-Gateway mit dem übergeordneten Warehouse Management System (WMS) von CEWE verbunden.
Feuerprobe mit Bravour bestanden
Inzwischen ist längst das Weihnachtsgeschäft vorbei, bei dem das modular aufgebaute, bei Bedarf leicht erweiterbare Denisort-System erfolgreich seine Feuerprobe bestanden hat. Seitdem unterstreicht die automatische Sortierlinie jeden Tag aufs Neue ohne aufwändige Wartung ihre hohe Flexibilität. All das zeigt: Die Ferag Technologie ist nicht nur für die bei CEWE auftretenden saisonalen Schwankungen bestens gerüstet, sondern auch für das Handling der unterschiedlichstenen Artikelgrößen und Formate, die im bunten Mix mit hoher Sortierpräzision von der Anlage verarbeitet werden. Und dann gibt es noch einen weiteren Pluspunkt: Die sehr leise laufenden Rollen sind für die an der Sortierlinie beschäftigten Menschen kaum zu hören. Auch aus diesem Grund stieß die neue Technik schon nach kurzer Zeit auf große Akzeptanz bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Oldenburg. Sie haben die nun seit Monaten reibungslos laufende Anlage sehr zu schätzen gelernt.
Europas führender Fotoservice
Aus den Anfängen im Jahr 1912 hat sich CEWE als erste Adresse im Foto-Service entwickelt. Dafür steht insbesondere das vielfach ausgezeichnete CEWE FOTOBUCH mit jährlich mehr als sechs Millionen verkauften Exemplaren. Weitere personalisierte Fotoprodukte erhalten Kunden zum Beispiel unter den Marken CEWE, WhiteWall und Cheerz sowie bei vielen europäischen Einzelhändlern. Für den Onlinedruck-Markt hat die CEWE-Gruppe eine hocheffiziente Produktion für Geschäftsdrucksachen aufgebaut. Über die Vertriebsplattformen SAXOPRINT, CEWE-PRINT.de, LASERLINE und viaprinto erreichen jährlich Milliarden Qualitätsdruckprodukte zuverlässig ihre Kunden. Die CEWE-Gruppe ist mit mehr als 4.000 Mitarbeitern in mehr als 20 Ländern präsent und wuchs 2019 im Umsatz auf 714,9 Mio. Euro. Die CEWE-Aktie ist im SDAX notiert.